nibiq ist aus gutem Grund genau in der Covid-Pandemie entstanden. Es gab wenige bis keine offene Stellen am Arbeitstmarkt, die thematisch für m in Frage gekommen wären. Zusätzlich ist es als trans Person schwierig, ein Arbeitsumfeld zu finden, welches sich als verständnisvoll und unterstützend erweist. Außerdem gab es immer wieder Situationen, in denen m als Expert_in für nicht-binäre und trans Fragen herangezogen, jedoch nicht bezahlt wurde. Dies ist leider Realität für viele Angehörige verschiedener marginalisierter Gruppen und zieht sich durch alle Gesellschafts- und Arbeitsbereiche.
Das Wissen, das wir als trans und nicht-binäre Personen haben, beruht auf unseren täglichen positiven Erfahrungen mit uns selbst und anderen, aber auch auf negativen, transfeindlichen. nibiq vertritt die Einstellung, dass diese Expertise nicht als selbstverständlich gesehen werden sollte und eine beratende Tätigkeit daher auch adäquat entlohnt gehört.
Somit stand die Entscheidung fest, sich in der Erwachsenenbildung selbständig zu machen. Bezahlte Arbeit bedeutet mehr Ressourcen und mehr Zeit für die eigene Weiterbildung zum Thema. Außerdem rücken wir damit auch weg von der Idee, dass von Diskriminierung betroffene Personen kostenlose Bildungsarbeit leisten sollten, damit sie nicht mehr diskriminiert werden. nibiq sieht hier die Verantwortung bei den Menschen, die nicht betroffen sind und trägt dazu bei, dass jene Gruppen sensibilisiert werden. So gewinnen beide Seiten – trans und nicht-binären Menschen werden viele Situationen im Alltag erleichtert, während cis Personen Neues lernen und Altes verlernen.